Selbstregulation

Die Kraft der Selbstregulierung: Ein Weg zu innerer Balance

In unserem hektischen Alltag stehen wir oft vor Herausforderungen, die unsere Fähigkeit zur Selbstregulierung auf die Probe stellen. Doch was genau bedeutet Selbstregulierung und warum ist sie so wichtig für unser Wohlbefinden? In diesem Artikel erkunden wir die Bedeutung von Selbstregulierung und wie wir effektiv Selbstregulierung praktizieren können.

1) Die Bedeutung von Selbstregulierung

Selbstregulierung bezieht sich auf die Fähigkeit, unsere Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen bewusst zu steuern, um unsere Ziele zu erreichen und gesunde Beziehungen aufrechtzuerhalten. Doch was passiert, wenn diese Fähigkeit beeinträchtigt ist?

Das Problem bei fehlender Selbstregulierung

Ohne eine angemessene Selbstregulierung können wir uns in verschiedenen ungesunden Verhaltensweisen verstricken. Dies zeigt sich oft in Form von impulsiven Handlungen, unkontrollierten Emotionen und mangelndem oder übersteigertem Einfühlungsvermögen anderen gegenüber. In solchen Momenten können wir uns verloren, überfordert und emotional instabil fühlen. Beleuchten wir zwei recht unterschiedliche Arten der mangelnden Selbstregulierung:

a) Widerstand gegen andere Meinungen

Eine häufige Art, wie sich fehlende Selbstregulierung zeigt, ist der Widerstand gegenüber anderen Meinungen. Dies äussert sich oft durch impulsives Reagieren, Argumente und Konflikte. In solchen Momenten fühlen wir uns möglicherweise frustriert, gereizt und unsicher in unserer eigenen Position.

Beispiel 1: In einer Besprechung im Büro äussert ein Kollege eine Meinung, die im Widerspruch zu meiner steht. Statt ruhig zuzuhören, reagiere ich impulsiv und verteidige meine Ansicht vehement, ohne die Perspektive des anderen zu berücksichtigen.

Beispiel 2: Während einer hitzigen Diskussion in der Familie über Politik verlieren wir die Kontrolle über unsere Emotionen und werden wütend, wenn jemand eine andere Ansicht vertritt.

b) Identifikation mit anderen und Verlust des Selbst

Ein weiterer Effekt fehlender Selbstregulierung ist die Tendenz, sich in anderen zu verlieren und die eigene Identität zu vernachlässigen. Dies äussert sich oft in übermässigem Konformitätsverhalten, Harmoniesucht und dem Fehlen eigener Standpunkte oder der grossen Hürde, diese zu kommunizieren.

Beispiel 1: Um in einer Gruppe akzeptiert zu werden, stimmen wir allen Meinungen zu, auch wenn sie unseren eigenen widersprechen, und verlieren dabei unsere individuelle Perspektive aus den Augen.

Beispiel 2: In einer romantischen Beziehung passen wir uns komplett dem Partner an, vernachlässigen unsere eigenen Bedürfnisse und verlieren, langsam aber sicher, unsere Selbstachtung.

2) Effektive Selbstregulierung praktizieren

Um eine effektive Selbstregulierung zu erreichen, ist es wichtig, sich bewusst zu werden, wie unsere Gedanken unsere Gefühle und Handlungen beeinflussen. Hier sind einige praktische Schritte, um Selbstregulierung zu fördern:

  • Bewusstmachung der eigenen Gedanken: Achte darauf, welche Gedanken und Überzeugungen deine Emotionen beeinflussen. Reflektiere darüber, wie du auf bestimmte Situationen gedanklich und deswegen emotional reagierst.
  • Temporäres Aussteigen und Innehalten: Mache bewusste Pausen, um deine Emotionen zu regulieren. Atme tief durch, bevor du auf eine stressige Situation reagierst, und nehme dir Zeit, um deine Bedürfnisse zu erkennen.
  • Bedürfnisse im Moment wahrnehmen: Höre auf die Bedürfnisse, die sich durch deine Gefühle zeigen. Erlaube dir, deine eigenen Bedürfnisse in diesem Moment zu erkennen. Das gibt dir eine neue Ausgangslage und die Möglichkeit, selbstwirksam zu reagieren.

Beispiel: Während einer hitzigen Diskussion mit einem Freund bemerkst du, wie deine Emotionen hochkochen. Anstatt impulsiv zu reagieren, machst du eine kurze Pause, um dir deiner Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse klar bewusst zu werden.

 

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