Kürzlich bin ich auf die folgende Überschrift gestossen.

Coaching-Tipps : Hier lernen Sie die hohe Kunst des Feedbacks

Ich wollte wissen, was da angeboten wird.

Zuerst bietet der Artikel 5 goldene Regeln für mieses Feedback an. Ganz unterhaltsam, bei der Regel „Gefühle einsetzen“ stocke ich beim Lesen. Es denkt in mir: wenn Feedback Gefühle enthält wird es „mies“? Ich lese weiter und Entspannung folgt. Es ist die Rede davon, dass mittlerweile nicht mehr „Sie ärgern mich“ gesagt wird, denn Ich-Botschaften seinen nun bekannt und man sage jetzt „Ich ärgere mich über Sie“, was die Sache nicht besser macht. Da bin ich ganz dabei… In mir wächst die Neugier was denn nun „tolles“ Feedback sein wird und ob da mit den Gefühlen noch mehr Klarheit geschaffen wird, wie die denn im Feedback eingesetzt werden könnten.

Es folgen die 5 goldenen Regeln für erfolgreiche Steuerung. Ich musste das mehrmahls lesen und suchte dann nach dem Abschnitt über wertvollen Feedback. Hatte ich den übersehen? Nein. Da ist nichts dergleichen. Ist denn Steuerung dasselbe wie im Artikeltitel unter Feedback verstanden wird? Mir graut vor dem Weiterlesen. Tue es dennoch, die Neugier ist zu gross.

Was ich dann lese erinnert mich an die vielen guten Tips zum perfekten Wolfsverhalten und zum Power over. Dennoch gefällt mir, dass ich nochmal was über Gefühle lese und da steht doch tatsächlich, dass Gefühle nicht von Aussen kommen, der Chef also nicht die Gefühle wegen des Mitarbeiters hat. Die Konklusion daraus lässt dann wieder Ohnmacht in mir aufkommen, da ich mir mehr Umsicht und Miteinander, mehr Klarheit und Präzision wünsche: Man soll seine Gefühle managen (=nicht zeigen, also unterdrücken).

Nun, der Artikel hat etwas tolles an sich! Er bewegt mich zu einem Blog. Wie wunderbar – Feedback ist als GFK Trainer, Erwachsenenbildner und Coach mein täglich Brot. Ich erlebte oft, dass Menschen gar kein Feedback wollen – aus Selbstschutz zur Wahrung der emotionalen Sicherheit. Mit GFK als Haltung und Mittel zur Ausdrucksweise lässt es mein Gegenüber mich erkennen, wie ich mein Gegenüber empfangen und erlebt habe. Dieser Feedback ist kein Urteil über mein Gegenüber, es ist meine intimste Reaktion auf mein Gegenüber. Es ermöglicht meinem Gegenüber, mich zu sehen.

Und das könnte so aussehen:

Beobachtung: Was hat mein Gegenüber gesagt oder getan …

Gefühl: … was in mir die Gefühle von … auslöst, …

Bedürfnis: … weil mir <Bedürfnis> wichtig ist.

Ist das mein Bedürfnis durch das Gesagte oder Getane meines Gegenübers erfüllt worden, so mag ich mich noch dafür Bedanken und dies feiern.

Ist mein Bedürfnis durch das Gesagte oder Getane meines Gegenüber nicht erfüllt worden, so mag ich noch eine Bitte anbringen. 

Handlungsbitte: Bist du bereit, das nächste Mal … zu tun / zu sagen?

Verbindend wird dieser Feedback, wenn ich mich erkundigen mag, was mein Feedback gerade beim Gegenüber auslöst – ich gleichsam um Feedback bitte.

Ich wünsche mir, dass du wertschätzenden Feedback erhalten wirst und danach bittest, deinem Gegenüber helfen magst aus Urteilen zu kommen und den Mut fassen kann von sich zu sprechen.

Hier geht es zum erwähnten Artikel